Täuschen und Betrügen – Philosophische Demokratiekritik
Vortrag am 10. November, Universität Bamberg Dr. Gerhard Stamer Meine Damen und Herren, ich möchte heute nur drei Thesen aufstellen, mehr habe ich nicht vor. Sie werden sehen, das ist schon fast zu viel. Dabei werde ich auf die vielen anschaulichen Beispiele des Verführens, Täuschens und Betrügens gar nicht eingehen, die in den Medien zu hören, zu sehen und zu lesen sind. Dazu reicht die Zeit nicht. Ich gehe also von einem gut informierten Publikum aus, was das Tagesgeschehen betrifft. Mein Thema ist ja auch die philosophische Demokratiekritik. Im Verlaufe der Beschäftigung mit dem Thema Demokratie – nicht erst seit ich diesen Vortrag vorbereite, sondern schon viel länger – haben sich bei mir Bedenken und Zweifel an der Demokratie herausgebildet. Ich habe den Eindruck gewonnen, als handle es sich um einen Begriff vollkommener Unschärfe bei gleichzeitiger Hochkonjunktur im Gebrauch und unantastbarem moralischem Gewicht, dass es geradezu verboten ist, ihn überhaupt kritisch unter die Lupe zu nehmen. Die Thesen, die ich Ihnen vortragen möchte, sind aus diesen Bedenken und Zweifeln erwachsen. Sie mögen Ihnen zunächst …