Club der lebenden Denker, Programm-alt
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Programm Januar bis März 2018

 

Martin Heidegger und die Gelassenheit des Denkens
Leitung: Dr. Rüdiger H. Rimpler
5 x Dienstag: 16.1./30.1./13.2./27.2./13.3.
19:00 -21:00 Uhr
FZH Lister Turm, Walderseestraße 100
€ 75,-
„Der heutige Mensch ist auf der Flucht vor dem Denken. Diese Gedankenflucht ist der Grund für die Gedankenlosig-keit. Zu dieser Flucht vor dem Denken gehört es aber, dass der Mensch sie weder sehen noch eingestehen will.“.
Mit Gedanken wie diesen wirkte Martin Heidegger prägend auf Denkerinnen und Denker wie z.B. Hannah Arendt, Jean-Paul Sartre oder Michel Foucault. Seine biographischen Verstrickungen in der NS-Zeit machen Heidegger jedoch auch zu einem der umstritten-sten Philosophen des 20. Jahrhunderts.
In diesem Seminar werden wir uns daher kritisch mit Heideggers Denken und Biographie auseinandersetzen, um einerseits seinen philosophischen Ansatz besser zu verstehen und andererseits dar-aus Rückschlüsse für unsere eigene Gegenwart zu ziehen. Grundla-ge dafür ist die Lektüre eines Vortrages von 1955 mit dem Titel „Gelassenheit“, darin Heidegger seine Kultur- und Technikkritik deut-lich macht.
Lektüretext: Gelassenheit. Heideggers Meßkircher Rede von 1955, Verlag Karl Alber, 2014 (ISBN: 978-3-495-48670-2)

Kant, Kritik der Urteilskraft
Leitung: Dr. Gerhard Stamer
9 x Mittwoch: 17.1./24.1./31.1./7.2./14.2./21.2./28.2./7.3./14.3.;
10:00 -12:00 Uhr
FZH Lister Turm, Walderseestraße 100
€ 135,-
In diesem Seminar werden wir uns mit Kants Naturbegriff ausein-andersetzen:
Was ist Natur? Wie ist das Verhältnis des Menschen zur Natur? Warum geht die Natur in Naturwissenschaft nicht auf? Welche Rol-le spielt die Freiheit in Bezug auf die Natur? Inwiefern kann man von einer Naturordnung sprechen?

Was sind Ideen?
Leitung: Dr. Gerhard Stamer
8 x Donnerstag: 18.1./25.1./8.2./15.2./22.2./1.3./8.3./15.3.;
19:00 -21:00 Uhr
FZH Lister Turm, Walderseestraße 100
pro Abend: € 10,-
Anhand von 8 Ideen wollen wir ergründen, was Ideen sind. Jeden Abend nehmen wir uns eine vor:
Wahrheit / Freiheit / Leben / Liebe / Gerechtigkeit / Gott / Existenz / Welt
Jeden Abend eine Idee in angegebener Folge
Dazu werfen wir einige Frage auf wie:
•    Woher kommen Ideen?
•    Welche Gültigkeit haben Ideen?
•    Welche Rolle spielen sie in der Geschichte?
•    Geht es ohne Ideen?
•    Wie werden sie in der Philosophie definiert?
Nach einführendem Kurzreferat wird die Diskussion eröffnet.

 

Club  der lebenden Denker
Kulturzentrum Faust, Linden-Nord, Der Nachbarin Café
Dienstag, dem 6.3.2018 um 19 Uhr, Eintritt: € 5,-
Die Zukunft des Menschen im digitalen Zeitalter bei Y. N. Harari
Einführung Dr. Rüdiger Rimpler
In seiner Rede „Will the future be human“ auf dem WEF 2018 warnte Y.N. Harari vor einer künftigen „Digitalen Diktatur“, die nicht nur über das Leben der Menschen, sondern über alles Leben auf diesem Planeten einmal bestimmen könnte. Als Korrektiv gegen den gegenwärtigen Trend zur Monopolisierung von Big Data und den beliebigen Umgang insbesondere mit biometrischen Daten, sieht er eine Regulierung der Eigentumsrechte an den eigenen Daten. Die Debatte dürfe jedoch nicht allein der Politik überlassen werden, da diese oft „nostalgische Vorstellungen“ von der Zukunft hätten, welche sie den Menschen einfacher verkaufen könnten als die sozusagen harte Wahrheit.
Meine These: Die von Harari aufgezeigte Problematik hat eine philosophisch wie kulturgeschichtliche Dimension, die allein durch eine Diskussion über die Regulierung der Eigentumsrechte an digitalen und insbesondere biometrischen Daten nicht zu lösen ist.

Mit einem Verweis auf Heideggers Gedanken zur Gedankenlosigkeit unserer Zeit, möchte ich abschließend darlegen, warum einerseits gerade Meditation eine geeignete Form von Besinnung sein könnte, die neben konkreten gesellschaftspolitischen Überlegungen als Korrektiv gegen die von Harari aufgezeigten Tendenzen dienen kann. Andererseits möchte ich zumindest andeuten, inwiefern der von Heidegger und Adorno gleichermaßen unternommene Versuch, die Subjekt-Objekt Spaltung zu unterlaufen es de facto zu einer Auflösung der neuzeitlichen Subjektivität und Individualität kommen könnte. Damit wäre das gesamte Projekt der Aufklärung hinfällig. Aber wäre es dies nicht ohnehin, wenn es Hararis Erwartung gemäß zur Entwicklung einer völlig neuen Menschenart käme?

 

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