Vortragsfrühling 2023
Prof. em. Dr. Wolfgang Welsch Für die Moderne war es charakteristisch, den Menschen als Ausgangs- und Zielpunkt von allem zu nehmen:»Der Mensch ist der einzigartige Begriff, von dem man ausgehen und auf den man alles zurückführen muss« (Diderot, 1755).Diese Denkform beruht auf der Annahme, dass Mensch und Welt von ganz unterschiedlicher Art sind (Rationalität versus Materialität). Das erweist sich jedoch im Licht evolutionärer Befunde als völlig verfehlt. Wir Menschen sind von der Anatomie bis zur Kognition weltgeprägte und weltverbundene Wesen. Damit bricht das anthropische Prinzip der Moderne zusammen.Homo mundanus ist die tiefere und wahrhaftere Bestimmung des Menschen. Homo mundanus – Vom modernen zum evolutionären Paradigma Leibniz-Haus, Holzmarkt 5, 30159 Hannover7. Februar 2023, 19 Uhr Prof. Dr. Uwe Voigt Universität Augsburg Wie verhalten sich Geist und Natur zueinander?Diese Frage erhält neue Dringlichkeit heute im sogenannten Anthropozän: einer Zeit, in der die Menschheit als geologische Macht auftritt und zugleich eine dieser Macht entsprechende Verantwortung vermissen lässt, ja sogar auf vielen verschiedenen Ebenen in ein pathologischesFesthalten am je eigenen Standpunkt abzudriften scheint.Die gleichzeitige Krise von Geist und Natur …